Digital zeichnen am Computer

Eine Zeichnung ist ein von Menschenhand mit Hilfe von Linien, Punkten, Schraffuren und Konturen geschaffenes Bild. Bereits die prähistorischen Menschen schufen Zeichnungen von Tieren und Menschen ("Höhlenmalerei"). Womit und worauf man zeichnet, ist eine technische, keine prinzipielle Frage. Grundsätzlich kann man mit allem zeichnen, was eine Spur auf einem Grund hinterlässt. Wenn Sie nach Grundprinzipien des Bildermalens suchen, sollte Sie vorab ev. diesen Artikel lesen: Grundregeln des Bildermalens.

Digital zeichnen am Computer-PC

Computer-Arbeitsplatz zum Malen und Zeichnen
Computer-Arbeitsplatz zum Malen und Zeichnen

Heutzutage hat der Computer Einzug in unsere Alltagswelt gehalten. Und natürlich kann man auch mit dem PC zeichnen. Man spricht auch vom "digitalen zeichnen". Im Unterschied zu den herkömmlichen Verfahren liegt das Ergebnis einer digitalen Zeichnung nicht als materialles Artefact vor. Die digitale Zeichnung besteht zunächst nur aus bits und bytes auf einer Festplatte, die man auf einem PC-Bildschirm anschauen kann. Eine digitale Zeichnung kann direkt im Internet veröffentlicht werden, aber man kann sie nicht einfach an die Wand hängen. Dafür muss man zunächst einen Computer-Ausdruck machen.


Speedpainting: "Mona Lisa", Martin Mißfeldt, 2008

Wie zeichnet man am Computer?

Die einfachste Methode ist mit der Maus am PC zu zeichnen. Allerdings ist das doch recht mühsam und holperig. Besser geht es mit einem Grafiktablett. Ein solche Grafiktablett bietet einen Stift, den man über eine sensitive Oberfläche bewegt. Das Signal des Stiftes wird an das Grafikprogramm auf dem PC übertragen.

Unterschied zwischen Wacom Intuos und Cintiq

Die besten Grafiktabletts bietet der Marktführer Wacom an. Wer professionell digitale Bildbearbeitung macht, hat in aller Regel ein Grafiktablett von Wacom. Es gibt im Prinzip zwei Arten von Grafiktabletts: solche mit eine grauen Oberfläche (Modelle Bamboo, Intuos bzw. Intuos Pro). Bei denen zeichnet und malt man quasi blind auf dem Tablett, denn das Bild, das sich verändert, ist auf dem PC-Screen (Monitor) zu sehen. Anders ist es bei den Modellen der Cintiq-Serie, die wie ein großer Screen mit integriertem Computer funktionieren. Hier malt und zeichnet man direkt auf dem Screen. Der Unterschied ist wichtig, denn beim Cintiq entspricht der Mal- und Zeichenprozess eher dem analogen Malen und Zeichnen, zum Beispiel auf Papier: die Hand liegt auf dem Bild, das dadurch eigentlich immer etwas überdeckt ist. Um das Bild als Ganze zu sehen, muss man die Hand wegnehmen. Bei einem klassichen Grafiktablett hat man jederzeit das gesamte Bild vor Augen.

Mehr zur Theorie des Zeichnens

"Eine Zeichnung ist ein Bild, das ein Motiv in vereinfachender Weise mit Linien und Strichen darstellt. Das unterscheidet die Zeichnung von der Malerei, die ein Motiv durch den Einsatz von Farben und Tonwerten darstellt. Seit dem 19. Jahrhundert hat sich als Fachausdruck für alle nicht-malerischen Darstellungen der Ausdruck Grafik etabliert. Darin kommt auch zum Ausdruck, dass „zeichnen“ begriffsgeschichtlich mit „Zeichen“ verwandt ist. Zur Grafik zählen neben der Zeichnung auch Drucke, Mosaike und Sgraffito.

Nach der klassischen Auffassung betont eine Zeichnung im engeren Sinne die Umrisslinien eines Motivs. Diese Linien können mit Hilfe von weiteren Strichen (Schraffuren) ergänzt werden, um einen räumlichen Eindruck zu erzeugen. Die Darstellung ist dabei entweder monochrom oder verwendet vorgegebene Farben, die nicht vor dem Auftragen zusammengemischt werden. Heute kommen in der künstlerischen Zeichnung allerdings zahlreiche Mischtechniken zum Einsatz, durch die in der Praxis die akademische Grenze nicht immer eindeutig zu ziehen ist. Bereits die Pinselzeichnung setzt neben Linien und Strichen die Lavierung als Darstellungsmittel ein.

In der Regel ist die künstlerische Zeichnung eine Handzeichnung (auch Freihandzeichnung). Zeichnungen können aber auch mit Hilfsmitteln (Lineale, Schablonen) gestaltet werden; oft ist dies bei technischen Zeichnungen der Fall." Quelle: Wikipedia

Digital zeichnen mit Farbe
Digital zeichnen mit farbigen Linien (Zwischenstand eines digital gemalten, realistischen Auges)

Diese klassische Unterscheidung von Linie (Zeichnung) und Farbe (Malerei) verschwimmt im digitalen Medium. Denn letztlich ist alles eine Frage der Skalierung. Mit Hilfe der Lupe kann man in einen Ausschnitt des digitalen Bildes hineinzoomen. Eine dünne Linie wird dadurch zu einer breiten Fläche.

Mit Hilfe verschiedener Pinselspitzen (Software-seitig) kann man die zeichnerischen Effekte der Stiftlinie so verändern, dass sie malerischer wirken. Sei es durch Streu-Effekte, in denen zufällige Strukturen hinzugefügt werden, oder durch weiche oder ausfransende Kanten.

Pinsel-Effekte - unbegrenzte Möglichkeiten

Digitales Zeichnen am Computer ist letztlich eine Frage der Pinsel-Effekte des Grafikprogramms. Aus dem einen Stift am Grafiktablett werden hunderte verschiedener Pinselspitzen mit entsprechenden Effekten. Entscheidend ist letztlich wie bei jedem Werkzeug die Kontrolle des Werkzeugs und die Entscheidung für das Richtige aus dem Pool der unbegrenzten Möglichkeiten. Und das klappt - ganz so wie beim analogen Zeichnen (und Malen) - nur mit entsprechender Übung und Erfahrung.

Speedpainting: "Captain Jack Sparrow", Martin Mißfeldt, 2008

Man kann auch ohne installiertes Zeichenprogramm online malen und zeichen. Einige dieser Plattformen sind hier zu finden: "Online Zeichnen im Internet".

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