Huion Grafiktablets und Pen-Displays im Vergleich

Pen Display (Huion)
Pen Display (Huion)

Die Firma Shenzhen Huion Animation Technology wurde im Jahr 2011 in Shenzhen, China, gegründet. Mittlerweile hat die Firma zahlreiche Niederlassungen auf der ganzen Welt, u.a. im Silicon Vallay (USA). Huion hat sich auf die Herstellung und Entwicklung von Grafiktablets und Stift-Displays spezialisiert und verschickt seine Produkte in über 100 Länder weltweit. Das Logo zeigt eine Krone, deren drei Zacken wie Bleistift-Spitzen aussehen.

Als ich vor ca. 15 Jahren mein erstes Grafiktablett gekauft hatte, fiel die Wahl nicht schwer: ich hatte ein Wacom Intuos A4 (heute Intuos Pro Large) gekauft. Seinerzeit gab es zum japanischen Marktführer Wacom kaum Konkurrenz. Inzwischen ist das anders: Wer heute ein gutes Grafiktablet kaufen will, hat deutlich mehr Auswahl. Einfache Stift-Tabletts zum Unterschreiben und für Büro-Skizzen bietet Huion nicht an - die Produktpalette beginnt erst bei den Modellen, die für echte künstlerische und grafische Produktion geeignet sind.

Stift-Display
Stift-Display von Huion

Huion bietet neben klassischen Grafiktabletts vor allem Stift-Displays (sog. Kamvas-Modelle). Auch einen Stift-Computer hat man inzwischen entwickelt (Kamvas Studio 22). Huion hat sich von China aus zunächst im fernostlichen Raum verbreitet (Japan, Korea etc.). Dabei hat die Marketing-Abteilung vor allem auf die Jugend gesetzt: der Schwerpunkt der Kampagnen lag im Bereich Manga, Anime und Comic-zeichnen. So konnte man eine weltweite Fan-Gemeinde aufbauen. Die Tablets sind bei den Nutzern sehr beliebt und können mit denen von Marktführer Wacom in vielerlei Hinsicht locker mithalten - und das zu einem meist weitaus günstigeren Preis.

Die folgenden Tabellen zeigen eine Auflistung aktuelle Huion-Grafiktabletts inkl. technischer Daten und dem aktuellen Preis bei Amazon. Ein Klick auf den Preis (Partner-Link*) öffnen die Amazon-Produktseite mit weiteren Informationen. (Preise inklusive Mwst, können sich kurzfristig ändern, ohne Gewähr).

Grafiktabletts (Pen-Tablets)

Die Huion Pen-Tablets haben (fast) alle Express-Tasten und Touch-Wheel bzw. Touch-Pad. Das verbessert den Workfow von Zeichnern erheblich: Während die eine Hand den Stift führt, kann die andere aus einer Farbpalette Farben wählen, ins Bild ein- oder auszoomen oder die Arbeitsbühne drehen. Wie bei allen Grafiktablets ist der Kostenintensive Faktor die sensible Oberfläche - daher bestimmt die Größe der aktiven Zone im Wesentlichen den Preis.

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Huion WH1409 V2 Grafiktablett (16 Zoll)

  • Modell: Huion WH1409 V2
  • Aktive Fläche: 35,1 x 21,8 cm (16.3 Zoll Diagonale)
  • Stift mit Funktionstaste
  • Druck- und neigungssensitive Stiftspitze (8192 Druckstufen, 60° Neigung)
  • Expresstasten: 12
  • Gesamtgröße: 45,6 x 26,6 x 1,4 cm
  • Gewicht: ca. 1,1 kg
  • Betriebssysteme: Windows 10/8/7, ab Mac OS 10.12x

Wacom Grafiktabletts im Vergleich

In der folgenden Liste die vergleichbaren Wacom-Grafiktablets der Intuos-Pro-Serie.

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Wacom Intuos Pro M Grafiktablett (11 Zoll)

  • Modell: Intuos PRO Medium
  • 2. Generation
  • Aktive Fläche: 22,4 x 14,8 cm (10.6 Zoll Diagonale)
  • Druck- und neigungssensitive Stiftspitze (8192 Druckstufen)
  • Batterieloser, ergonomischer Stift mit 2 Tasten
  • Expresstasten: 8 und Funktionsrad
  • Gesamtgröße: 33,8 x 21,9 x 0,8 cm
  • Gewicht: 0,7 kg
  • Betriebssysteme: Windows 10/8/7, ab Mac OS 10.10x

Wacom Intuos Pro L Grafiktablett (15 Zoll)

  • Modell: Intuos PRO Large
  • 2. Generation
  • Aktive Fläche: 31,1 x 21,6 mm (14.9 Zoll Diagonale)
  • Druck- und neigungssensitive Stiftspitze (8192 Druckstufen)
  • Batterieloser, ergonomischer Stift mit 2 Tasten
  • Expresstasten: 8 und Funktionsrad
  • Gesamtgröße: 43,0 x 28,7 x 0,8 mm
  • Gewicht: 1,3 kg
  • Betriebssysteme: Windows 10/8/7, ab Mac OS 10.10x

Man sieht sofort, dass die Huion-Modelle bei ähnlicher Größe deutlich kostengünstiger sind - und das, obwohl die Stifte ähnlich fein-granular reagieren (8192 Druckstufen, Neigungswinkel-sensitiv).

Pen-Displays (Stift-Displays)

Huion Pen-Displays im Vergleich
Huion Pen-Displays im Vergleich

Das Malen und Zeichnen ist mit einen Stift-Display deutlich intuitiver und leichter, weil man direkt auf den Screen arbeitet - so wie sonst auf dem Papier. Das bietet vor allem Einsteigern den Vorteil, dass man den Prozess des "Umdenkens" nicht lernen muss: auf den Monitor schauen, während man gleichzeitig quasi blind auf dem grauen Grafiktablett malt. Zunächst ein Blick auf die kleineren Modelle (12 bis 16 Zoll Bildschrimdiagonale)

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Huion Kamvas Pro 13 Stift-Display

  • Modell: Kamvas PRO 13
  • Bildschirm: 1920 x 1080 Pixel, Full HD
  • Aktive Fläche: 29,4 x 16,6 cm (13.3 Zoll Diagonale)
  • Stift mit Funktionstaste (Umschalten Stift und Radierer)
  • Druck- und Neigungssensitive Stiftspitze (8192 Druckstufen, 60° Neigung)
  • Expresstasten: 4 Schnelltasten, 1 Funktionstaste, Touch-Bar
  • Gesamtgröße: 42,8 x 26 x 7,6 cm
  • Gewicht: ca. 1,0 kg
  • Betriebssysteme: Windows 10/8/7, ab Mac OS 10.11x

Huion Kamvas Pro 16 Stift-Display

  • Modell: Kamvas Pro 16
  • Bildschirm: 1920 x 1080 Pixel, Full HD
  • Aktive Fläche: 34,5 x 19,4 cm (15.6 Zoll Diagonale)
  • Stift mit Funktionstaste (Umschalten Stift und Radierer)
  • Druck- und Neigungssensitive Stiftspitze (8192 Druckstufen, 60° Neigung)
  • Expresstasten: 6 Tasten + 1 Touch-Bar
  • Gesamtgröße: 47,6 x 29,3 x 1,2 cm
  • Gewicht: ca. 1,2 kg
  • Betriebssysteme: Windows 10/8/7, ab Mac OS 10.11x

Vergleich mit Wacom Cintiq

Die neuen Modelle der Wacom Cintiq-Pro-Serie sind inzwischen mit Touch-Funktion ausgestattet, was sich erheblich auf den Preis auswirkt:

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Wacom Cintiq 16 Stift-Display

  • Modell: Wacom Cintiq 16
  • Bildschirm: 1920 x 1080 Pixel, Full HD
  • Aktive Fläche: 34,5 x 19,4 cm (15.6 Zoll Diagonale)
  • Stift mit Funktionstaste
  • Drucksensitive Stiftspitze (8192 Druckstufen)
  • Expresstasten: --
  • Gesamtgröße: 28,5 x 2,5 x 42,2 cm
  • Gewicht: 1,9 kg
  • Betriebssysteme: Windows 10/8/7, ab Mac OS 10.10x

Wacom Cintiq Pro 16 Stift-Display (Touch)

  • Modell: Wacom Cintiq 16 PRO Touch
  • Bildschirm: 3.840 x 2.160 Pixel, 4k HD
  • mit Touchscreen
  • Aktive Fläche: 34,5 x 19,4 cm (15.6 Zoll Diagonale)
  • Stift mit Funktionstaste
  • Drucksensitive Stiftspitze (8192 Druckstufen)
  • Expresstasten: --
  • Gesamtgröße: 41 x 26,5 x 1,8 cm
  • Gewicht: 1,5 kg
  • Betriebssysteme: Windows 10/8/7, ab Mac OS 10.10x

Im Folgenden die großen Pen-Displays für professionelle Künstler und Grafiker.

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Vergleich mit Wacom Cintiq Pro

Ein direkter Vergleich ist hier kaum möglich, weil Wacom keine Modelle (mehr) zwischen 18 und 23 Zoll anbietet. Aber anhand der großen-Wacom-Schlachtschiffe wird deutlich, dass die Huion-Displays ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis haben.

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Wacom Cintiq Pro 24 Stift-Display (Touch)

  • Modell: Wacom Cintiq 24 PRO Touch
  • Bildschirm: 3.840 x 2.160 Pixel, 4k HD
  • mit Touchscreen
  • Aktive Fläche: 53,4 x 30,0 cm (24.1 Zoll Diagonale)
  • Stift mit Funktionstaste
  • Drucksensitive Stiftspitze (8192 Druckstufen)
  • Expresstasten-Fernbedienung
  • Gesamtgröße: 67,7 x 39,4 x 4,7 cm
  • Gewicht: 7,0 kg
  • Betriebssysteme: Windows 10/8/7, ab Mac OS 10.10x

Ein "Riesen-Modell" wie das Cintiq-Pro-32" hat Huion (noch) nicht im Angebot.

Hinweise zur Qualität von Grafiktabletts (Zeichentabletts)

Zeichentablett
Zeichentablett

Wer noch nie ein Grafiktablett benutzt hat, wird von den vielfältigen Möglichkeiten begeistert sein. Zumindest wenn man eines der guten benutzt. Die Einsteigermodelle sind günstiger - und bieten logischerweise weniger. Drei wesentliche Eigenschaften bestimmen Preis und Qualität von Grafiktabletts: die aktive Zeichenfläche, die Empfindlichkeit der Stiftspitze und die Funktionstasten.

Größe: aktive Fläche beachten!

Man muss zwischen den Außenmaßen des Tabletts und der "aktiven Fläche" unterscheiden. Nur auf dieser Fläche sendet der Stift auch Signale an den Rechner. Manche Grafiktabletts sind zwar relativ groß (und schwer), haben nur eine kleine aktive Fläche - eher ungünstig.

In aller Regel kann man über den Treiber einstellen, welcher Bereich des Monitors mit der aktiven Fläche des Grafiktablett übereinstimmt. Meist ist es der ganze Monitor. Wenn man einen großen Monitor, aber nur ein kleines Grafiktablett hat, dann muss die Stiftbewegung "hochskaliert" werden. Konkret als Beispiel: ein Zentimeter auf dem Grafiktablett entspricht 5 Zentimetern auf dem Monitor. Das ist natürlich relativ ungenau - und genau deshalb sind große Grafiktabletts mit großen aktiven Flächen besser. Man kann einfach exakter arbeiten.

Aber: es gibt Menschen, die sowieso lieber "kleinklein" zeichnen. Wer von Natur aus eher aus dem Handgelenk statt aus dem Unterarm arbeitet, wird vermutlich mit einem kleinen Grafiktablett auch zurechtkommen.

Huion Grafiktablets und Pen-Tablets - Übersicht der aktuellen Modelle
Huion Grafiktablets und Pen-Tablets - Übersicht der aktuellen Modelle

Stift: Druckempfindlichkeit und Neigungswinkel

Der zweit Punkt war die Druckempfindlichkeit. Streng genommen gehört noch ein weiterer Faktor dazu: der Neigungswinkel. Je empfindlicher bzw. drucksensitiver der Stiftkopf, und je besser der Neigungswinkel übertragen werden kann, um so besser lassen sich einzelne Werkzeuge der Grafikprogramme nutzen. So kann man meistens die Empfindlichkeit der Zeichenwerkzeuge aktivieren: je stärker man aufdrückt, um so dicker wird die Linie. Und natürlich auch anders herum: wenn man die Stiftspitze ganz hauchdünn über die Oberfläche bewegt, führt das auch bei kräftigen Pinselspitzen im Malprogramm zu sehr dünnen feinen Linien. Der Witz ist natürlich, dass man über den Druck der Stiftspitze direkten Einfluss nehmen kann, ohne ständig das Tool oder die Pinselbreite wechseln zu müssen. Es ist tatsächlich fast so wie in echt, wenn man mit einem Bleistift mehr oder weniger stark aufdrückt.

Auch der Neigungswinkel kann bei einigen Pinselspitzen entsprechend dargestellt werden. Die meisten Stifte haben am hinteren Ende ein Radiergummi. Auch das kann sehr praktisch sein, wenn man nicht das Software-Malwerkzeug wechseln muss, sondern einfach den Stift umdreht.

Der Stift erzeugt ein gerichtetes elektromagnetisches Feld, dass von der aktiven Fläche des Grafiktabletts erkannt wird. Je exakter das funktioniert, um so besser.

Die meisten Stifte haben zwei Tasten (z.B. die von Wacom), die sich etwa auf Höhe des Zeigefingers befinden. Sie funktionieren so wie eine rechte und linke Maustaste. Man kann aber die Funktionen der Stifttasten auch frei definieren.

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Grafiktablett-Stiften: solche mit integrierter Batterie - und solche ohne (sog. passiver Stift). Die Stifte ohne Batterie sind etwas leichter und liegen dadurch auf Dauer angenehmer in der Hand.

Bei guten Grafiktablett-Stiften kann man die Stiftspitzen austauschen. Das ist auch nötig, denn die Spitzen nutzen sich im Laufe der Zeit ab. Ursache ist ganz einfach Abrieb.

Mal- und Zeichenprogramme für Grafiktabletts

Im Grunde sind alle Mal- und Zeichenprogramme für die Nutzung mit einem Grafiktablett geeignet (denn so ein Stift funktioniert ja im Prinzip wie eine Maus). Die Frage ist, ob die Grafiksoftware auch die feinen, differenzierten Signale von dem Stift (Druckempfindlichkeit, Neigungswinkel, Stiftspitze) erkennen und entsprechend darstellen kann. Bei folgenden Programmen ist das der Fall, d.h. sie können die Möglichkeiten von Grafiktabletts vollumfänglich nutzen:

Mehr über Grafikprogramme (Zeichenprogramme)

Huion - aufstrebende chinesische Technologie-Firma

Wie eingangs geschildert, wurde die Firma Shenzhen Huion Animation Technology im Jahr 2011 in Shenzhen, China, gegründet. Sie ist ein schönes Beispiel, wie chinesische Firmen den Weltmarkt erobern konnten.

Anfangs scherte sich die Firma in der Sonder-Wirtschaftszone Chinas nur wenig um Patentrechte. Man untersuchte und analysierte einfach die damals vorhandenen Geräte, vornehmlich die des damaligen Monopolisten Wacom aus Japan. Auf dieser Basis entwickelte man die Technologie konsequent weiter, getragen von staatlicher finanzieller Unterstützung. Auf dem heimischen chinesischen Markt gab es eine große Nachfrage, so dass sich langsam auch ein wirtschaftlicher Erfolg einstellte.

Im Laufe der Jahre wurden die Geräte immer besser und zuverlässiger, so dass Huion in weitere Länder expandieren konnte. Als Zielgruppe wurden vor allem Jugendliche angesprochen - wohl wissend, dass viele von ihnen in einigen Jahren im professionellen Grafik-Design tätig sein werden.

Inzwischen liefert Huion seine Grafiktablets und Pen-Displays in über 100 Länder. Die Firma ist weltweit verankert und genießt bei vielen einen guten Ruf. Denn auch wenn der Start "trickreich" war und nicht den üblichen Gesetzen der Marktwirtschaft folgte, so ist es aus Sicht der Kunden doch positiv, dass es mit Huion einen starken Wettbewerber gibt, der gute Qualität liefert und gleichzeitig auf den Preis drückt.

Ressourcen / Siehe auch

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